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Historische Vitriolherstellung (1 von 4)

Die Bedeutung der Bergbaureviere um Annaberg im 16. Jahrhundert sind hinreichend bekannt und in vielen Quellen dokumentiert. In fast jeder Literatur, die sich mit dieser Epoche befasst, wird der Bergbau als bedeutende Größe für die wirtschaftliche und politische Entwicklung dargestellt und dabei hauptsächlich der Gewinnung von Silbererzen und der folgenden Erzeugung von metallischem Silber gedacht. Ohne Frage ist dies von besonderem Interesse, da Silber als Zahlungsmittel einen entsprechenden Wert und damit Macht widerspiegelte.

Das sächsische Erzgebirge, der Name sagt es, hat aber noch viele andere Erze in seinem Schoß gelagert, so auch Verbindungen, deren Metallgehalt sich zu dieser Zeit nicht so einfach darstellen ließ. Dazu gehören, wie in vielen anderen Bergbaurevieren auch, sogenannte Kiese. Die Verarbeitung aller Erze erfolgte in "Hüttenbetrieben" ("Hütte"). Dargestellt sind solche Aufbereitungs- und Hüttenbetriebe u.a. bei Agricola und anderen Zeitzeugen.

Der Charakter der erzgebirgischen Erze ist jedoch so, dass selten reine Metalle oder Mineralien mit nur einem Wertmetall unter Tage angetroffen wurden, sondern meist polymetallische Vererzungen vorlagen. Der Vorgang der Metallgewinnung aus den bekanntesten Erzen ist in der Literatur gut beschrieben. Weniger spektakuläre Sekundärprodukte wurden bisher selten aufgezeigt. So auch die Gewinnung von Vitriol.

Durch Verwitterung entstehen über lange Zeiträume aus den erzführenden Mineralien lösliche Folgeprodukte, u.a. Salze von Metallen. Um diese Salze ebenfalls zu gewinnen und zu verwerten, wurden spezielle "Vitriolhütten" eingerichtet, so auch ab 1750 (oder bereits vorher) in Buchholz.

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