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Die Gewinnung und Verhüttung der Zinnerze - Die Lagerstätte (2 von 7)

Die Zinnerzlagerstätte "Buchholzer Stadtwald" ist an eine Granitintru-
sion gebunden (siehe auch Thema "Granithochlage Buchholzer Wald"). Die Mineralisation erfolgte dabei während der Abkühlung in Klüften und Spalten des die Aufwölbungen des Granits überlagernden Gesteins durch Hineinpressen hydrotherma-
ler Lösungen und das feindisperse Eindringen von Zinnstein (SnO2) in die obersten Bereiche des Granits bzw. des die Klüfte umgebenden Gesteins. Dieser wurde dabei zu sog. "Greisen" umgewandelt. Das so mit Erz imprägnierte Gestein wurde als "Zwitter" bezeichnet, also weder Stein noch Erz. Wie in allen erzgebirgischen Lagerstätten, wird Zinnerz zuerst in Fluß- oder Bachablagerungen, den "Seifen" gewonnen, später im Tiefbau auf Gänge und Klüfte (Reicherz) und danach auf Zwitter (Armerz, dafür aber auf Masse) abgebaut. Die Gang- oder Trümererze sind oft mit Arsenopyrit (FeAsS) oder Löllingit (FeAs2) verwachsen, der Zinnstein in den Trümern ist größer als in den Greisen, in denen er als kleine rundliche Körner auftritt. Die Lagerstätte wurde in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts erneut auf ihren Resterzgehalt erbort, wobei 30 Trümerzüge nachgewiesen werden konnten. (siehe Beitrag "Erkundungsbohrung") Die Mächtigkeit der Trümer schwankt zwischen 2 und 8 m, wobei der Zinngehalt im Durchschnitt bei 0,233% liegt. Heute an der Tagesoberfläche befindliche Brüche, Pingen und Halden im Buchholzer Stadtwald zeugen von der Ausdehnung der Lagerstätte und dem intensiven Bergbau vergangener Phasen. (siehe Bildergalerie Seifen- und Bergbaugebiet)



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